Every little thing's gonna be alright!

Zurück von einem genialen Urlaub in Mosambik, habe ich nicht nur unglaublich viele Eindrücke gesammelt, sondern auch etwas gelernt: Gelassen bleiben, wenn es mal nicht so laufen sollte wie geplant. Und das kam bei unserer Reise auch öfters vor... but don't worry about a thing, 'cos every little thing's gonna be alright! Nicht ohne Grund wurde Bob Marleys Song "Three little birds" zum Soundtrack unseres Urlaubs.

 

Gelassenheit...

Es wird schon alles gut gehen... das reden wir uns ein als wir feststellen, dass wir ein zu kleines Auto für die Fahrt nach Johannesburg gemietet haben und ich meine Kreditkarte in Potch vergessen habe. Außerdem beginnen wir vier Mädels ohne Touristenvisum für Mosambik die Reise in dieses Land. Als uns dann der Fahrbegleiter des Busses von Johannesburg nach Maputo emotionslos mitteilt  "Wenn euer Visumauftrag an der Grenze zu lange dauert, werdet ihr dort ohne Reisegepäck stehen gelassen", kann uns eigentlich nicht mehr viel schocken. Aber es wird schon alles gut gehen.

Man steht dann also um fünf Uhr morgens aufgeregt an der Grenze zu Mosambik, zwischen Hühnern und mosambikianischen Frauen in traditioneller Kleidung und beobachtet den wunderschönen Sonnenaufgang. Als die einzigen Weißen und dazuhin noch weiblich sind wir die Attraktion schlechthin und werden an den Kopf der ewig langen Schlange des Grenzübergangs gestellt. Wir wissen nicht genau auf was wir warten, was passieren wird und keiner kann unsere Fragen beantworten - blöderweise spricht man in Mosambik ja kaum Englisch, sondern Portugiesisch. Uns bleibt also nichts anderes übrig als zu warten und zu beten, dass wir unseren Bus mit Touristenvisum in der Tasche noch erwischen. Als die Tore geöffnet werden, machen wir das was alle tun: Wir nehmen die Beine in die Hand und rennen über die Grenze, hin zum Department.

 

Und alles geht gut. Wir bekommen unser Touristenvisum samt hässlichem Frontalfoto, das von einer schlaflosen Nacht im Bus zeugt, erwischen unseren Bus, steigen dann vor Übermut nur FAST zwei Haltestellen zu früh aus dem Bus, und kommen gut in Maputo an, wo wir vor Erschöpfung erstmal ins Bett fallen und schlafen. Den ersten Urlaubstag verschlafen wir dann also zur Hälfte, was aber nicht weiter schlimm ist, da es regnet und Maputo zu groß und unsicher ist, um es zu Fuß zu erkunden. Erfrischt und munter brechen wir am nächsten Morgen wieder um fünf Uhr auf nach Quissico, in einem der lokalen Minibussen, der von einer Art Marktschreier alias Fahrbegleiter übervoll gestopft wird mit Menschen, die angesichts der gefühlten 40 Grad auch alle ganz angenehm riechen. In Quissico angekommen finden wir uns im Paradies wieder - wir werden von einem Pick-Up auf der Ladefläche mitgenommen und zu unserem Backpacker gefahren, der völlig einsam direkt an einer Lagune liegt, ohne Strom und mit Eimerduschen. Abends waschen wir uns in der Lagune vor der Kulisse eines malerischen Sonnenuntergangs, werden dann mit traditioneller Küche von unserem Backpacker Host bekocht und sitzen zu Musik von Jack Johnson und Bob Marley ums Lagerfeuer. Nach einem Dornröschenschlaf in weichen Betten unter Moskitonetzen machen wir uns am nächsten Tag auf zum Strand, der bis auf ein paar Fischer menschenleer ist und uns alleine gehört.

Nach drei wunderschönen Nächten in Quissico geht es weiter nach Tofo. Wir steigen wieder in einen übervollen Minibus, nachdem wir mit dessen Fahrbegleiter hartnäckig um einen günstigen Preis gefeilscht haben. Der "Fahrbegleiter" ist der Einzige im ganzen Bus, der Englisch verstehen und sprechen kann, und darum werde ich leicht unruhig, als dieser nach einer Stunde Fahrt plötzlich an einer Haltestelle aussteigt. Aber ich hatte mir ja eines vorgenommen - entspannt bleiben. Als ich nach einer weiteren Stunde Fahrt meine Nebensitzerin frage: "Tofo?", antwortet sie mir mit einem Gebrabbel auf Portugiesisch, das ich dank meiner Spanischkenntnisse als "Dieser Bus fährt gar nicht nach Tofo" deute. Alle Entspanntheit ist dahin. Und tatsächlich: Endstation ist in Inhambane. Was nun? Unser Busfahrer schickt uns, indem er uns fröhlich auf Portugiesisch sein Vorhaben erklärt, in einen noch kleineren, noch vollgestopfteren Bus und drückt dessen Fahrer etwas Geld in die Hand. Unsere Rucksäcke werden in den überquellenden Kofferraum gesteckt, der mit einem Seil zugebunden wird. Sehr vertrauenserweckend. Ich zähle rund 20 Mitfahrer, außerdem ein Eimer voll Krabben. Aber wir kommen heil in Tofo an. "Nur die Hühner im Bus haben gefehlt!", meinte Lucy. (Die begleiteten uns dann auf der Fahrt von Tofo zurück nach Maputo... :D). Auch in Tofo gefällt es uns sehr gut. Unser Backpacker direkt am Meer ist gemütlich und wir lernen Menschen aus aller Welt kennen. Viel zu schnell ist unser Urlaub im Paradies zu Ende und ich kann nur sagen:

 

Mosambik ist traumhaft!

Ich glaube fest daran, dass Südafrika der schönste Ort auf Erden ist. (Nelson Mandela)

"Traveling is bad for you" - said nobody, ever.

Life is either a daring adventure or nothing at all.